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From Scratch to „Test Youself“

Wie viel Hirnschmalz in der Vorbereitung unseres neuen Studentenformats steckt, erläutert Organisator Paul Klinkmüller.

Wie viel Hirnschmalz in der Vorbereitung unseres neuen Studentenformats steckt, erläutert Organisator Paul Klinkmüller.

Wie auf dieser Homepage auch schon an anderer Stelle zu lesen war, veranstalten wir als profi.com AG zahlreiche Events für Studenten (der TU Dresden) – in der Vergangenheit Testcups, jüngst „Flow Masters“ und „Test Yourself“. Um die Entstehung eben dieses „Test Yourself“-Events soll es im folgenden Artikel gehen.

Nachdem ich in der Vergangenheit bei den ersten beiden Testcups ein Teil des Teams war, blieben mir diese als gelungene Veranstaltungen in Erinnerung. Nur, ich fand es ein wenig schade, dass die abwechslungsreichen Aufgaben des Bereiches Quality mit diesem Format gar nicht sichtbar gemacht werden konnten. Mir wurde daher die Aufgabe übertragen, eine neue Veranstaltung für Studenten zu erdenken. Mein Ziel war, diese Veranstaltung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Und natürlich sollten die Studenten auch Spaß haben. Letztendlich entstand eine Veranstaltung, die später „Test Yourself“ getauft wurde.

Was beinhaltet „Test Yourself“? Um einen möglichst breitgefächerten Einblick in den Quality-Bereich zu ermöglichen, entschied ich mich für die nachstehenden drei Themen:

  1. Testautomatisierung
  2. Last- und Performance Tests
  3. Klassische Qualitätssicherung in Form von Testkonzepten

Der Ablauf sollte sich dann derart gestalten, dass zu Beginn der Veranstaltung die Studenten in – entsprechend der Anzahl der Themen – drei Gruppen aufgeteilt werden. Jede dieser Gruppen bearbeitet für 90 Minuten das jeweilige Thema; nach einer kurzen Pause wechselt jede Gruppe zu einem anderen Thema. Anschließend wird abermals gewechselt, sodass am Ende der Veranstaltung jedes Thema von jeder Gruppe bearbeitet wurde. Den inhaltlichen Abschluss von „Test Yourself“ bilden Feedbackrunden je Thema und Gruppe.

Themen mit Leben füllen
Der Rahmen war somit festgelegt, die grundlegenden Ideen ob der Ausgestaltung der Themen ebenfalls – es fehlten noch Betreuer für die Themen. Deren Aufgabe bestand darin, ihr jeweiliges Thema im Rahmen von „Test Yourself“ vollumfänglich zu bearbeiten. Das heißt die Ideen final auszuformulieren und die Studentengruppen während der Veranstaltung zu betreuen. Vorgabe meinerseits war, dass die 90 Minuten Theorie und Praxis vereinen sollen; in welchem Verhältnis die Zeit aufgeteilt wird, oblag allerdings den Spezialisten.

Als Expertenen für Testautomatisierung konnte ich Paul Zilewitsch gewinnen. Die Testautomatisierungsidee sah zunächst – recht rudimentär – vor, einen bestehenden Testfall zu automatisieren. Paul erstellte ein kohärentes Ganzes daraus: Die Komplexität des Testfalls wurde an die verfügbare Zeit angepasst, als System unter Test ein Webshop bestimmt und Katalon Studio als Tool ausgewählt.

Im Last- und Performance-Block (mit LoadRunner als Werkzeug) sollte der Fokus demzufolge nicht auf der Skripterstellung liegen. Spezialistin Diana Heider löste diese Herausforderung folgendermaßen: Auch hier wurde als Testsystem ein Webshop genutzt – diesmal allerdings intern gehostet. Dieses Vorgehen erlaubte es, Parameter im Backend zu ändern (z.B. um die Antwortzeit zu erhöhen), was wiederum mehrere LoadRunner-Messungen in kurzer Zeit mit unterschiedlichen Ergebnissen ermöglichte. Der Schwerpunkt hatte sich somit auf die Definition geeigneter Lastmuster verlagert.

Last but not least galt es, das Thema klassische Qualitätssicherung zu finalisieren. Obwohl es eigentlich Tagesgeschäft von Spezialist Nick Neumann und mir ist, gestaltete sich die Ausarbeitung durchaus als knifflig. Lückentexte schienen ebenso ungeeignet, wie ein Testkonzept nach nur 90 Minuten Bearbeitungszeit einzufordern. Es benötige ein paar Sessions, bis sich die finale Variante herauskristallisierte: Um konsistent zu bleiben, wurde ebenfalls ein Webshop als System unter Test definiert. Für diesen wurde ein fiktiver Releaseplan, mit einem Meilenstein je Quartal, entworfen. Mit den im Theorieteil erworbenen Grundlagenkenntnissen der Qualitätssicherung sollten die Studenten die Testschwerpunkte je Meilenstein bestimmen.

Parallel zur fachlich-inhaltlichen Konzeption von „Test Yourself“ musste entsprechend der organisatorische Rahmen geschaffen werden. Hier konnte ich auf die Unterstützung von Daniel Gambietz zählen, welcher u.a. als Bindeglied zur TU Dresden fungierte und für Verpflegung sorgte. Ansprechpartner in puncto Hardware (und deren Einsatzbereitschaft) war Paul Dutschke – auch dieses Thema lief nahezu reibungslos. Aufgrund dieser diversen Aufgaben verging die Zeit bis zum 28. November tatsächlich recht schnell.

Der Tag TY
Als ähnlich schnell vorbei empfand ich dann auch den eigentlichen „Test Yourself“-Tag: Murphy hielt sich zurück und so gab es keine spontanen Probleme mit der Technik. Die Spezialisten waren gut vorbereitet, auch mit der Verpflegung klappte alles – mir schien, unsere Vorbereitung hatte ihren Zweck erfüllt. Sicherlich findet man, wenn man in der Qualitätssicherung zu Hause ist, immer das ein oder andere Potential für Verbesserungen. Diese haben wir im Rahmen einer Retrospektive dann auch konsolidiert und bewertet. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Premiere von „Test Yourself“ zufrieden. Und komplett vorbei am Geschmack der Studenten war das Format anscheinend nicht, denn in der abschließenden abendlichen Pizzarunde war das Feedback der Studenten durchgehend positiv.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Autor:in

Profilbild Paul Klinkmüller
Paul hat als Testmanager umfassendes Know-how vom Produktlebenszyklus einer Software unter Nutzung hybrider agiler Vorgehensweisen und cloudbasierter Architekturen. Damit kombiniert er die verschiedenen DevSevOps-Phasen zu komplexen CI-/CD-Pipelines. 

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