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„Du hast den Port vergessen.“

Alexandra entführt uns in ihrem mitreißenden Beitrag in ihre Gefühlswelt im Projekt und erzählt uns, wie das Trainee-Team sich gegeseitig unterstützt.

Ich blicke fassungslos auf die Anzeige, die mir ein „Connection succeeded“ entgegenspuckt. Den halben Tag hatte ich damit verbracht, Fehlermeldungen auf den Grund zu gehen. Und nun bei der letzten hatte ich den verdammten Port vergessen? Ich hätte schwören können, die URL zum Git-Repository in allen möglichen Varianten und Schreibweisen ausprobiert zu haben. Mit Port, ohne Port, mit dem Domainnamen, mit IPs aus verschiedenen Netzwerken… Nun bin ich mir da gar nicht mehr so sicher.

Oh, a-achso… ich wusste nicht…“. Mein Gesicht wird heiß. So ein dummer Fehler. Warum passiert das ausgerechnet, wenn mein Vorgesetzter dabei ist?

Also zunächst einmal, diese kleine „Anekdote“ ist mir gerade erst passiert. Gestern. Furchtbar peinlich. Wäre es einer meiner Traineekollegen gewesen, der den Fehler gefunden hätte, dann hätte ich vermutlich gelacht und meine Stirn mit der Handfläche angetippt. Aber es war keiner meiner Traineekollegen. Meine Vorgesetzten bei der profi.com sind offene Menschen mit Humor und einer gewissen Fehlertoleranz. Aber ganz egal, wo man ist und wie gut das Klima ist, man will doch immer einen guten Eindruck machen, ganz besonders vor den Vorgesetzten. Nicht wahr?

Die letzten Wochen waren für meine Traineekollegen und mich sehr stressig. Unser Traineeprojekt fing recht gut an. Zunächst gab es zwar einige Verwirrung über die Aufgabenstellung, da wir uns nicht ganz einig waren, was genau das Projektziel ist und wie das am Ende aussehen sollte. Aber mit der Zeit und nach einigen Gesprächen mit unseren „Kunden“ – unseren technischen Geschäftsleitern, die eine Kundenrolle einnahmen – wurden die Strukturen langsam klarer und wir entwickelten eine gemeinsame Verständnisbasis, auf der wir mit der Arbeit beginnen konnten. In den letzten dreieinhalb Wochen bildeten sich nach und nach Komponenten heraus, die wir brauchen, um ein produktives, funktionierendes System zu bekommen.

Die ersten produktiven Wochen hielten viele Erfolgserlebnisse für mich bereit. Ich brachte einen Automatisierungsserver zum Laufen und konfigurierte ihn. Das funktionierte trotz kleinerer bis mittlerer Stolpersteine überraschend gut und ich kam wunderbar voran. Danach wendete sich das Blatt. Ich hatte den Eindruck nicht vom Fleck zu kommen. Der Server war da, die Grundkonfiguration war da, die SSL-Verschlüsselung funktionierte, und nun sollte es an die eigentlichen Automatisierungsschritte gehen. Zahlreiche Hindernisse taten sich vor mir auf und es fiel mir schwer, den Überblick zu behalten.

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Nach mehreren Fehl- und Rückschlägen bin ich nun geknickt und ein wenig mutlos. Ich sitze an meinem Schreibtisch und starre auf ein Stück Code, das meinen Automatisierungsserver dazu bringen soll, das zu tun, was ich von ihm will. Aber er will das nicht. Der Code funktioniert nicht und mein Server zeigt mir die kalte Schulter. Der Frust wabert wie eine dicke, graue Wolke über meinem Kopf und ich grüble darüber nach, welcher der vielen Dokumentationen, die im Internet zu finden sind, ich trauen kann. Ich schüttle den Kopf. So geht das nicht weiter. Fast reflexartig drehe ich mich auf meinem Schreibtischstuhl um und schaue meine Kollegen an. Volker und Radzhiv sitzen eine Reihe hinter mir, beide hinter einer Wand an Monitoren halb versteckt. Bettina – die Praktikantin, die uns bei unserem Projekt unterstützt – sitzt neben mir und schreibt konzentriert an einem anderen Code. Mein Blick fällt aus dem nach außen gewölbten Fenster am Ende des Raumes. Die Sonne scheint, die Blätter der Bäume, die den Stresemannplatz zieren, glänzen in den Sonnenstrahlen. Radzhiv grinst über irgendetwas auf seinem Bildschirm. Volker bemerkt mich und zieht das Headset ab. Seine Augen tauchen über der Monitorwand auf.

„Brauchst du was?

Nein, alles gut.“ Ich muss lachen und drehe mich wieder zu meinem Schreibtisch um. Meine Stimmung ist schlagartig besser und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich bin nicht allein. Da ist ein Team, das buchstäblich hinter mir sitzt. Zwar hat jeder mit seinen eigenen Aufgaben und Hürden zu kämpfen, aber es ist gut zu wissen, dass meine Kollegen da sind. Und diesen Code kriege ich auch noch hin.