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Alles synchron mit Micro Focus Connect

Neuzugang bei den Micro Focus Tools. IT-Consultant Nick Neumann gibt einen Überblick zu Micro Focus Connect.

Mit Connect veröffentlichte Micro Focus (MF) einen Nachfolger der Tools Application Lifecycle Management (ALM) und Octane Synchronizer, welcher mit einem größerem Funktionsumfang und besserer Usability zu überzeugen weiß. Mit Connect ist es möglich, Daten und Beziehungen zwischen diversen MF- und Drittherstellerprodukten (z.B. JIRA, CA Agile Central) zu synchronisieren. Im Gegensatz zu den anderen Synchronizer-Tools der Marke Micro Focus ist es nicht mehr nötig, ein Quality Center (QC) oder Octane-Projekt als Bestandteil der Synchronisation zu nutzen.

Verfügbarkeit

Connect ist für Kunden mit einem aktuellen Wartungsvertrag zu einem Micro Focus Tool frei erhältlich. Neue und bestehende Konnektoren, auch für Drittherstellersoftware, werden regelmäßig entwickelt und aktualisiert. Erhältlich sind Connect und die zugehörigen Konnektoren im Micro Focus Marketplace. Zudem können eigene Konnektoren mit Hilfe der „Java connector API“ implementiert werden.

Funktionsübersicht

Wer bereits mit anderen Synchronisierungstools gearbeitet hat, wird feststellen, dass Connect eine große Anzahl bekannter Funktionen besitzt. Da bereits jetzt zahlreiche Systeme unterstützt und stetig neue Konnektoren entwickelt werden, beschränkt sich dieser Artikel im folgenden auf die Besonderheiten von ALM Octane, ALM QC und JIRA.

Nach der initialen Einrichtung der Datenquellen (z.B. Projekt A aus ALM Octane) kann eine „Connection“ – so wird die Synchronisierung zwischen zwei Datenquellen bezeichnet – hergestellt werden. Zwischen den drei aufgeführten Systemen ist jede Kombination möglich. Einschränkungen existieren noch bei der Auswahl der zu synchronisierenden Entitäten. Unterstützt werden zum jetzigen Zeitpunkt Folgende:

Octane

  • Requirement Documents (seit Update 4.2 in einem Beta-Stadium möglich)
  • Defect, Epic, Feature, Story, Task, Release

JIRA

  • Epic, Story, Aufgabe, Unteraufgabe, Bug, Sprint

ALM

  • Test, Design-Step, Release, Release-Cycle, Requirement, Run, Defect

Je Connection lässt sich der entsprechende Datenfluss bestimmen, wobei hier im speziellen uni- und bidirektionaler Datenfluss zur Verfügung stehen. Neben der Synchronisationsfrequenz (Angabe in Minuten), ist auch die Konfiguration der Frequenz für Fehlerbenachrichtigungen möglich. Nach der Auswahl der Datenquellen werden die zu synchronisierenden Entitäten und deren Felder bestimmt. Hier wird manuell oder vom System automatisch ausgewählt, welche Felder miteinander synchronisiert werden sollen. Sind Listenfelder enthalten, können Elemente aus beiden Listen beliebig miteinander kombiniert werden, wobei auch Mehrfachzuordnungen möglich sind. Einschränkungen existieren gegebenenfalls systemseitig.

Hierbei lassen sich auch Abfragen einrichten, um nur eine bestimmte Teilmenge zu synchronisieren. Zum Schluss werden die Projekte der Datenquelle ausgewählt, die zur Synchronisation genutzt werden. Bei einigen Datenquellen muss aber bereits in der Erstellung der Datenquelle ein Projekt ausgewählt werden, was die Auswahl innerhalb der Connection einschränkt.

Einen eigenen Reiter nehmen die User Maps innerhalb von Connect ein. Darin können Benutzerkonten für separate Systeme hinterlegt werden. Das ist dann sinnvoll, wenn die Benutzernamen in den Tools unterschiedlich sind. Nachdem die Nutzerzuordnung hinterlegt wurde, muss diese in der jeweiligen Connection aktiviert werden.

Dashboard

Im Dashboard findet sich eine Auflistung aller Connections. Zu jeder Connection lassen sich Informationen anzeigen, die während der Implementierung gesetzt wurden – eine nachträgliche Änderung der Connections ist teilweise möglich. Jede Connection kann separat gestartet und gestoppt werden. Auch ein einmaliger Durchlauf einer Connection ist möglich. Neben einer grafischen Auflistung der übertragenen Items findet sich auch ein detaillierter Bericht, der die einzelnen Positionen anzeigt. Sollten Fehler auftreten, finden sich diese auch im Dashboard.

Übersicht über vergangene Synchronisationen in Micro Focus Connect

Abbildung 1: Übersicht über vergangene Synchronisationen in MF Connect

Übersicht über vergangene Synchronisationen in Micro Focus Connect

Abbildung 2: Ansicht des Übertragungsverlaufs vergangener Synchronisationen

Verbesserungen, die wir uns in Zukunft wünschen

Micro Focus ist bei der Entwicklung von Connect noch nicht am Ende und so existieren einige Punkte, die Verbesserungspotential beinhalten.

  • Connections lassen sich zwar im Nachgang hinsichtlich der Entitäten und Felder ändern, jedoch ist es nicht möglich, Datenquellen zu ändern oder die Connection ganz zu löschen, wenn bereits eine Synchronisierung gelaufen ist.
  • Fehlermeldungen werden nur dann komplett angezeigt, wenn man den Mauszeiger über das entsprechende Element bewegt. Zum Fehlermanagement sollte also auf die Logs des Installationsservers zurückgegriffen werden: „Micro FocusConnectAppDatalogs“
  • Im Gegensatz zu den Konkurrenten Tasktop Integration Hub und ConnectAll lässt sich kein Intervall für einen Full Scan einstellen. Connect speichert „Watermarks“, die Informationen über die vergangenen Synchronisationen enthalten. Es ist möglich, diese manuell über die Benutzeroberfläche zu löschen und so alle Elemente erneut zu erfassen.
  • Während der Bedienung stößt man öfter auf Kleinigkeiten, die die Benutzerführung einschränken.

Fazit

Micro Focus entwickelt mit Connect konsequent ihre bisherigen Synchronizer weiter und stellt auf deren Basis ein unabhängiges Tool bereit, welches auch für die Synchronisation von Nicht-MF-Produkten genutzt werden kann. Innerhalb der letzten Wochen wurden bereits viele Konnektoren ergänzt und neue Updates entwickelt. Wer bereits einen Wartungsvertrag mit Micro Focus besitzt, kann Connect bedenkenlos testen. Connect erreicht bislang nicht den Funktionsumfang der Marktführer, befindet sich jedoch auf einem guten Weg dahin. Je nach Anforderungsprofil muss jeder selbst für sein Projekt entscheiden, ob weitere Updates abgewartet oder bereits vorher ein Blick auf andere Synchronizer geworfen wird.